Erster Streichelgarten für Obst & Gemüse startet mit Erfolg in Sigmaringen

Inzwischen überwachen geschulte Pädagogen,
dass Obst & Gemüse nicht zu stark gestreichelt
werden.
Sigmaringen (brez) – 
„Oh, wie süß sich das Fell dieser Kiwi anfühlt“, solche und ähnliche Reaktionen hört man im Streichelgarten-Sigmaringen immer wieder von den überwiegend meist jungen Besuchern. Aber nicht nur Kindergarten- und Schulklassen besuchen den neuen Streichelgarten – auch zunehmend(e) Erwachsene gehen inzwischen immer mehr auf Kontaktsuche mit frischem Gemüse und Obst. 
„Viele Menschen haben Angst vor Obst und Gemüse – sie halten es für Tierfutter und ekeln sich deshalb davor“, erklärt Gartenpädagoge Otto P. seine Motivation, den ersten Streichelgarten für Obst und Gemüse in Sigmaringen zu eröffnen. Der Pädagoge und Ernährungswissenschaftler will die Menschen wieder dazu bewegen, mehr Obst und Gemüse zu essen und dafür auf Fleisch zu verzichten. Im Streichelgarten in Sigmaringen kann jeder, unter fachlicher Anleitung, hunderte von verschiedenen Obst- und Gemüsesorten aus aller Welt anfassen, streicheln und sogar damit kuscheln: mit dem Ziel, pflanzlicher Nahrung näher zu kommen und die Furcht davor zu verlieren. 
Sein Konzept scheint aufzugehen: jeden Tag kommen Busse voller Besucher in die schöne Stadt an der Donau. 

Kritiker befürchten aber, dass die Besucher sich durch das Kuscheln mit pflanzlichen Nahrungsmitteln zu sehr an die liebenswerten und zum Teil auch sehr süßen Bananen, Äpfel, Beeren, Salatköpfe usw. gewöhnen könnten, sodass sie diese überhaupt nicht mehr verspeisen wollen.
Und sie haben zum Teil sogar recht mit ihrer Kritik! - Das kann auch Pädagoge Otto P. nicht leugnen. Er bestätigt, dass er und sein Team den Besuchern zu Beginn kostenlos Obst- und Gemüsesalate zum Probieren angeboten haben - aber nur für kurze Zeit. Viele Kinder fingen danach sofort an zu weinen, als sie sahen, wie ihre liebgewonnenen Freunde auf einmal zerhackt, in Scheiben geschnitten und ohne Haut in einer Schüssel vor ihnen lagen. "Ja, das war vielleicht etwas zu viel für die Kinder, aber wir arbeiten daran", nuschelt der Pädagoge.

„Einige Kinder und fünf Erwachsene befinden sich nach diesen traumatischen Erfahrungen immer noch in stationärer psychiatrischer Behandlung“, erzählt uns ein Kritiker des Konzepts Paul U., der eine Metzgerei in der Nähe besitzt und vor dem Ausgang des Streichelgartens erfolgreich eine Imbissbude - mit Würstchen- und Hambugerverkauf – betreibt. 
„Die machen hier einen großen Fehler - sie hätten besser einen Streichelgarten für fertig zubereitete Salate, Tiefkühlgemüse oder Ketchup konzipieren sollen. Schauen sich mich an: ich mache doch auch keinen Streichelschlachthof auf. Danach würde mir bestimmt auch keiner mehr Würste und Hamburger abkaufen“, sagt Metzgermeister Paul U., und verkauft just in diesem Moment seinen 124. Hamburger an diesem Vormittag. "Aber ohne Salatblatt und Tomatenscheiben drauf - ich bin ja nicht blöd, nicht hier direkt vor dem Eingang des Streichelgartens", grinst der Schlachtermeister uns augenzwinkernd zu und schiebt sich ein Würstchen zwischen seine fleischigen Lippen. Das 34. oder 35. an diesem sonnigen Morgen.

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