Junge Mütter auf Gleisen & anderen Abwegen

Ein beliebtes Fahrzeug bei jungen Müttern.
Brezelingen (brez) – 
Überall sieht man sie, selbst die kühlere, noch die kalte Jahreszeit halten sie davon ab, öffentliche Plätze und Wege zu belagern: 
Junge Mütter! 
Selten alleine, meistens in Gruppen oder sog. Buggy-Gangs organisiert, tauchen sie lautstark in der Öffentlichkeit auf. Während ihre Kinder bei diesen Auftritten eher in einer Nebenrolle in Erscheinung treten, sind die Mütter (ganz selten die Väter) die omnipräsenten Protagonisten dieses Naturschauspiels. Solange der Nachwuchs sich mit sich selbst beschäftigt, blockieren indessen die Mütter oft mit ihren mitgebrachten Fahrzeugen und Utensilien, wie Kinderwagen, Kinderfahrrädern oder Einkaufswagen, etc. Gehwege, Radwege und manchmal sogar Straßen oder Bahngleise. 

Soziologen sehen in diesem Verhalten einen sog. "Erweiterten Schutzreflex", durch den die Mütter versuchen, mithilfe mitgeführter Gegenstände eine Art Schutzwall um sich herum zu errichten, der sie und ihren Nachwuchs schützen soll. "Reines Instinktverhalten", vermutet Dipl. Soziologe Uli K., der einer der wenigen jungen Väter mit ausgeprägtem Mutterinstinkt ist.

Mehrere Mütter sollen an einem süddeutschen Flughafen sogar schon (in Gesprächen vertieft) stundenlang die Start- und Landebahnen blockiert haben, als sie eine illegale Abkürzung zum nächsten Einkaufszentrum benutzen wollten. Dies ist zwar ein Gerücht, welches sich aber immer noch hartnäckig in der süddeutschen Mütterszene hält. Ein weiteres unbestätigtes Gerücht, das immer wieder in Diskussion kommt: Junge Mütter sollen sogar mitverantwortlich sein an einem Großteil der Bahnverspätungen, weil sie häufig tratschend, und für ihre Umwelt unerreichbar, die Bahngleise nicht überqueren, wie ursprünglich geplant, sondern diese der Länge nach beschreiten oder darauf einfach ein Picknick veranstalten. 

Waren es früher Jugendliche mit ihren motorisierten Zweirädern, die öffentliche Plätze mit Bierdosen in Beschlag nahmen, haben die Fahrzeuge der modernen „Belagerer“ heute nicht nur zwei, sondern mindestens vier Räder. Taschen voller Windeln, mitgebrachte Snacks und Kaffee, dutzende von Spielzeugen, Schnullern u.ä. Krimskram liegen oft weit verstreut. 
Wer an so einer Gang vorbei muss, hat kaum eine Chance. In vielen Städten wagen sich Senioren mit ihren Rollstühlen und Rollatoren schon gar nicht mehr alleine auf öffentliche Wege, sondern lassen sich inzwischen Geleitschutz von ihren eigenen Enkelinnen inkl. deren Nachwuchs sowie deren mit Windeln & infantilem Tuning-Zubehör gefüllten Kinderwagen begleiten. „Man muss sich einfach mit den jungen Müttern gut stellen, dann gibt es auch keine Probleme“, sagt Großmutter Marlene P. aus Brezelingen, die immer ein Fläschchen Prosecco oder Ähnliches dabei hat, um die jungen Mütter zu beschwichtigen und sich so selbst zu schützen, um wieder heil d.h. ohne zu stolpern, zu Hause anzukommen.

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