Berüchtigtes Verbrecher-Duo „Nikolaus & Knecht Ruprecht“ wegen Einbruch und Nötigung verhaftet

Auf frischer Tat ertappt: Der berüchtigte
"Nikolaus" beim Hochklettern auf einen
Balkon. Sein Komplize "Knecht Ruprecht"
wollte derweil mit dessen Sack fliehen,
wurde aber von einem Polizeihund in
den selbigen gebissen.
Stuttgart (brez) – Vergangene Nacht ist den Stuttgarter Behörden ein großer Schlag gegen ein berüchtigtes Verbrecher-Duo gelungen. Sie verhafteten einen als „Nikolaus“ bekannten älteren Herrn und seinen Komplizen mit dem Decknamen „Knecht Ruprecht“ auf frischer Tat. Schon seit vielen Jahren verüben die beiden jedes Jahr in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember Einbrüche in Haushalte, in denen vor allem Familien mit Kindern wohnen. Dort hinterlassen sie dann vorwiegend in den Schuhen der Hausbewohner Hehlerware, die meist aus Süßigkeiten, Obst, Nüssen und in jüngster Zeit auch vermehrt aus einer Auswahl teurer, technischer Geräte wie Handys, Tablets, etc. besteht. Ohne es zu wissen, werden die „Beschenkten“ so zu Mittätern. Aber nicht nur Einbrüche werden dem Duo vorgeworfen - auch Nötigung ist ein Gesetzesverstoß, den beide über viele Jahre mit Begeisterung anwendeten. Bevor sie in den Wohnungen und Häusern der Geschädigten einbrachen, kundschafteten sie diese bereits im Vorfeld auf unglaublich dreiste Art und Weise aus. 
Dabei ging das Duo folgendermaßen vor: Am Vorabend jedes 6. Dezembers klingelten sie an vorher sorgfältig ausgewählten Türen, um dort unschuldige Kinder zum Vortragen alter deutscher Gedichte zu nötigen. Besonders "Knecht Ruprecht" machte es einen Heidenspaß, den Heranwachsenden damit zu drohen, sie in einen (von seinem Komplizen "Nikolaus" mitgebrachten) Sack aus Leinen zu stecken und sie anschließend mit einer Rute aus Weidenholz zu verprügeln. Dies führte bei vielen Kindern zu traumatischen Erlebnissen, die sie ihr Leben lang nie verarbeiten konnten, und deshalb oft eine beruflichen Laufbahn als Priester oder Politiker einschlugen. Nachts brachen die Beiden dann in die Häuser und Wohnungen ihrer Opfer ein und hinterließen dort ihre Geschenke. „Früher kamen wir immer durch den Kamin, aber durch die engen und modernen Edelstahlkamine passen wir beiden leider nicht mehr durch. Zudem haben wir beide mittlerweile große Rückenprobleme und Ärger mit sehr vielen Schornsteinfegern bekommen“, gesteht "Nikolaus" bei der Festnahme. 

Körperliche Gebrechen erleichterten die Festnahme

„Deshalb war es auch ein leichtes, die beiden Täter beim Hochklettern auf einen Balkon zu schnappen“, bemerkt ein Beamter unserer Zeitung gegenüber. Weshalb die zwei Einbrecher nie etwas gestohlen haben, sondern immer etwas zurückließen, ist noch ein Rätsel. „Vermutlich hielten sich beide für eine Art Robin Hood!?“, mutmaßt der Ermittler. „Wie wir die Beiden voll am Sack gekriegt haben, war schon eine aufregende Situation“, ergänzt er seine Aussage und lacht über sein eigenes Wortspiel so sehr, dass er mir damit beim Interview voll auf den Sack geht. 

Was überrascht: Das Verbrecher-Duo hatte bzw. hat sehr viele Sympathisanten, die den 6. Dezember ihnen zu Ehren sogar zu einem Fan-Feiertag erkoren. Vor allem die Merchandising-Industrie profitierte in hohem Maße vom mythischen Ruf der beiden. Alle möglichen Arten von Produkten mit deren Konterfei (vor allem mit dem von "Nikolaus") füllten jedes Jahr bereits im August die Regale von Supermärkten und Kaufhäusern. Damit ist jetzt Schluss! - Die beiden Senioren erwartet jetzt eine mehrjährige Haftstrafe. Eine schlechte Nachricht für viele Eltern: Sie müssen jetzt ihre Kinder (vor allem in der Vorweihnachtszeit) wieder selbst erziehen.

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