Heizen mit Insekten: Der Feuerkäfer

Wenn er gut gegessen hat, dann heizt der
brasilianische Feuerkäfer den Schwaben ganz
schön ein.
Brasilien / Brezelingen (brez) – Im Dschungel Brasiliens ist mit einem heißen Käfer keine leicht bekleidete Schönheit gemeint, sondern ein bis dato in der westlichen Welt noch unbekannter Feuerkäfer. Deutsche Touristen aus dem schwäbischen Brezelingen haben diese neue Tierart vergangenes Jahr im Dschungel von Brasilien entdeckt. 
Nachdem sie sich nach dem WM-Endspiel vergangenen Sommer betrunken im Urwald verlaufen haben, hat ihnen der Feuerkäfer vermutlich sogar das Leben gerettet. „Nachts kann es dort ganz schön frisch werden“, erzählt P. H. Stauss. Er und die meisten seiner Freunde haben bereits in der ersten Dschungelnacht so sehr gefroren, dass sie überhaupt nicht schlafen konnten. Nur ihr Kollege Roland K. schlief wie ein Baby - ihn fror es nicht. Nur durch Zufall fanden sie die Erklärung: bei Roland K. hatte sich - in dessen dichter Körperbehaarung - eine wärmespendende Käferfamilie eingenistet. Diese warmherzigen Insekten ernähren sich u.a. von abgestorbenen Haut- und Haarresten, und erzeugen bei ihrer Verdauung Temperaturen von bis zu 80° Celsius. Der Brezelinger Roland hatte in seinem Fall aber Glück, dass seine Käfer nicht soviel bei ihm zu fressen fanden, so trug er keinerlei Verbrennungen davon. Die cleveren Schwaben nahmen einige dieser heißen Käfer mit nach Deutschland, um diese zu züchten. Nach nur knapp einem halben Jahr haben sie inzwischen so viele Käfer gezüchtet, dass sie nun mit ihrer Entdecklung an die Öffentlichkeit gehen konnten. „Die Käfer lieben Bio-Müll“, erzählt P.H. Stauss. Und was leisten die Käfer? Darauf hat Hr. Stauss eine recht präzise Antwort: Wer ein Haus bis zu 100 m² Fläche beheizen möchte, benötigt ungefähr 5000 – 6000 Feuerkäfer, bei einem Futterverbrauch von ca. 4 - 5 kg Biomasse pro Tag. Die Käfer sind jeweils zu 100 Stück in einem kleinen Käfig untergebracht. Nur ein Problem gibt es noch: Wohin mit den Abgasen? Jeder Käfig benötigt einen eigenen Schornsteinanschluss. Im Moment können die Schwaben vor lauter Mini-Kaminschläuchen in ihren Häusern kaum noch laufen ohne zu stolpern. Aber dafür finden die schlauen Schwaben bestimmt auch bald eine Lösung. Spätestens dann, wenn sie bei der nächsten WM wieder irgendwo und irgendwie betrunken die Orientierung verlieren.

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