Erste Fahrschule für Falschfahrer öffnet in Balingen ihre Pforten

Auch kunstvolles "Falschparken" muss
von der Pike auf gelernt werden.
Balingen (brez) – „Es war nur eine Frage der Zeit, dass die erste Fahrschule für Falschfahrer ihre Pforten öffnet!“ Das meint zumindest Gustav Federle - Fahrlehrer und Besitzer der ersten Fahrschule für Falschfahrer in Balingen. „Seit Jahren steigt die Zahl der Falschfahrer, die für diese spezielle Fahrtechnik überhaupt keine Ausbildung genossen haben“, beschwert sich Federle, „immer mehr Laien werden zu Falschfahrern!“ Das will der Balinger Fahrlehrer nun ändern. Zu seinem Schulungsprogramm gehören: das fachgerechte Überfahren von roten Ampeln, gefahrloses Vorfahrt nehmen, das sichere Einfahren in Einbahnstraßen in verkehrter Richtung. Aber auch das harmlose Erschrecken von Fußgängern an Zebrastreifen oder das Befahren von Radwegen will gelernt sein. Und wer es sogar schafft, Kreisverkehre in der falschen Richtung zu befahren, ohne jemanden zu schädigen, der kann seiner Fahrprüfung lässig entgegen sehen und darf sich nach bestandener Prüfung als Profi bezeichnen. 

Keine Ausbildung von Geisterfahrern auf der Autobahn

Aber von einer Fahrdisziplin distanziert sich Federle vehement. - Und zwar vor Geisterfahrten auf Autobahnen. "Dieses gefährliche Handeln zähle ich nicht zu den Disziplinen eines professionellen Falschfahrers. Ich bilde nur Fahrschüler aus, die verantwortungsvoll falsch fahren, und zwar nur innerorts.“, beschreibt Gustav Federle seine moralische und fachliche Verpflichtung. Als er davon fährt, sehen wir ihm bewundernd nach, und sind erstaunt, wie er im Balinger Kreisverkehr (neben der katholischen Kirche) rückwärts seiner Runden dreht, ohne mehrere Stadtbusse - und einen Krankenwagen im Einsatz - auch nur im Geringsten zu behindern.

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