Deutschland: Tausende von Ostereiern werden jährlich von Kinderhänden bemalt

Wie dieser kleine Junge auch, färben und bemalen
in Deutschland jedes Jahr (vor allem in der Zeit vor
Ostern) Tausende von Kindern in sogenannten
Erziehungseinrichtungen unzählige Ostereier.
Reutlingen (brez) - "Ich esse nur noch ungefärbte Eier!", schwört Heinrich K. aus Reutlingen. Der Erzieher in Ausbildung hat während seines Praktikums in einem Kindergarten Schreckliches erlebt. "Ich war beinahe den Tränen nahe, als ich erfuhr, dass wir vor Ostern mit den Kindern Eier färben sollten", erzählt der junge Mann schluchzend. 
"Da setze ich mich seit Jahren gegen Kinderarbeit in Asien und sonstwo ein, verpasse keine Demonstration in Deutschland und allen Nachbarländern, und jetzt sollte ich mich zum Mittäter machen lassen?", fragt der angehende Pädagoge wütend. 

Noch am selben Tag startete Heinrich eine Unterschriftenaktion gegen die Färbeaktion im Kindergarten und organisierte für den darauffolgenden Tag eine Mahnwache auf dem Reutlinger Marktplatz. Mit 5 Teilnehmern (davon zwei Hunde - ein großer und ein kleiner) die bisher größte Mahnwache gegen eine Eierfärbeaktion eines Kindergartens, seit es die Stadt Reutlingen gibt. Im Internet fand der angehende Pädagoge dann noch mehr Hinweise auf weitere Kindergärten im Bundesgebiet, die zu Ostern Eier von kleinen Kindern färben bzw. bemalen lassen. 
"Und alles unter dem Deckmantel der pädagogischen Arbeit, mit an den Haaren herbeigezogenen, pädagogischen Zielen und Begründungen. Schulung der Feinmotorik, der Kreativität oder das Kennenlernen der eigenen Kultur usw. - Pah, das sind doch alles fadenscheinige Argumente", wettert der junge Sozialrebell.

"Ich werde gegen diese Machenschaften vorgehen - und zwar mit allem, was in meiner Macht steht", verspricht der junge Mann. Was ihn besonders traurig macht, ist die Dunkelziffer der Kinder, die zu Hause, im Verborgenen, für sich und ihre Familie Eier färben. 
"Das ist wohl die größte Herausforderung meines Kampfes gegen das Unrecht, aber ich bin ja jung und stehe noch am Anfang meiner pädagogischen Karriere", schmettert Heinrich K. uns entgegen, bevor er zu seiner nächsten Mahnwache davonzieht. Diesmal mit 8 Teilnehmern (es sind noch zwei Stadttauben dazugekommen, die während der Mahnwache - aus Protest, zwei Eier auf dem Brunnen des Reutlinger Marktplatzes ablegen werden).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen