Das Löffel-Abgeben bereitete Herrn Häfele sehr große Schwierigkeiten. Heute ist es sein Beruf. |
Brezelingen (brez) – Unverständnis
steht ihm ins Gesicht geschrieben.
M. Häfele aus dem schwäbischen
Brezelingen ist seit seiner Jugend Pazifist. Aus persönlichen
Gründen wollte er gewaltlos ins Jenseits übertreten, dabei aber
keine Gewalt anwenden. „Für mich kam nur infrage, dass ich dies
mithilfe des Löffel-Abgebens bewerkstelligen konnte. Selbstmord mit
Platzpatronen war überhaupt keine Option für mich, da ich Waffen
verabscheue. Und gegen Gifte, Drogen, Medikamente usw. bin ich
sowieso allergisch – diese Möglichkeiten standen nie zur Debatte“,
seufzt der 35-jährige. Im Internet fand er dann den Tipp mit dem
Löffel-Abgeben - nur das Umsetzen bereitete dem jungen Mann große
Schwierigkeiten. Er wusste nicht wo, wann, oder an wen er den oder
die Löffel abgeben sollte. Kompliziert war auch die richtige Wahl
des bzw. der Löffel: Silber, Edelstahl, Holz oder Plastik? Bei
seinen gescheiterten Versuchen, die richtigen Antworten zu finden,
erwarb er sehr viel Wissen über Essbesteck, sodass er nach seinen
gescheiterten Suizidversuchen nun ein Job-Angebot bei einer große
Hotelkette angeboten bekam: Als Großeinkäufer und Berater für
Bestecke. M. Häfele nahm dieses Job-Angebot erfreut an, und sieht
nun wieder ganz neue Perspektiven in seinem Leben. „Das
Löffel-Abgeben hat mir eine neue Chance für mein Leben eröffnet,
die mir als Nicht-Pazifist bestimmt nicht geboten worden wäre!“,
freut sich der heitere Schwabe, der nun dafür bezahlt wird, Löffel
zu besorgen und diese an gewünschter Stelle wieder abzugeben.
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