Die Gemeinde Brezelingen bietet Schutzengeln neue Perspektiven

Brezelingen / Berlin (brez) - Während vielerorts das Thema Zuwanderung noch heiß diskutiert wird, bietet eine schwäbische Gemeinde zugeflogenen Schutzengeln aus ganz Deutschland ein neues Zuhause - sowie interessante und neue Zukunfts-Perspektiven an. Die zum Großteil extrem traumatisierten Himmels-Therapeuten, leiden fast alle an einem Burnout-Syndrom.

Der Chef der Himmelswächter beobachtet
ganz genau, was seine Mitarbeiter auf Erden 
alles so treiben.
„Kein Schwein achtet mehr auf sich, auf seine Gesundheit oder auf seine eigene Sicherheit. Da wird kreuz und quer über die Straßen gelaufen, ohne auch nur eine Sekunde die Augen vom Handy zu nehmen, oder es wird Alkohol aus Eimern gesoffen und danach im Koma Auto gefahren. Wir tragen mittlerweile die Verantwortung für unsere Klienten zu 100%. Da ist selbst der erfahrenste Schutzengel überfordert“, klagte Gewerkschaftssprecher Petruso Flügler, von der Gewerkschaft für Schutz, Glück & Seeligkeit. „Ob das - für Beckenverletzungen berüchtigte - High-Speed Ski-Langlaufen, oder die illegalen Autorennen in Sackgassen - was auch immer, die Menschen werden von Tag zu Tag verrückter. Dafür wurden wir nicht ausgebildet, das überfordert uns komplett“, schilderte Flügler die Problematik. Viele der himmlischen Wächter, die in Brezelingen bereits eine neue Heimat gefunden haben, waren früher in Berlin tätig – als Schutzengel von Bundespolitikern. Allerdings war dieser Job für die Profi-Engel auf Dauer nicht mit ihrem Gewissen vereinbar. Ihr bisheriger Arbeitgeber, der Paradiesische Wach- & Schließdienst, musste sein Berliner Tochterunternehmen ohnehin an die Konkurrenz abtreten. Etwas anderes wäre ihm auf Dauer auch nicht übrig geblieben. Ein gewisser Herr Beelzebub hatte bereits - mit einem Seelenanteil von 93 % - die Mehrheit der Bundes-Politiker-Seelen-AG erworben.
Viele günstige Arbeitskräfte aus dem Ausland,
besorgen sich auf illegalem Weg Flügel,
mit denen sie aber nicht durch
den irdischen TÜV kommen.
Gewerkschafter Heinrich Flügler erzählte, dass die Arbeitsmarktsituation der Schutzengel allgemein immer schwieriger würde. „Billige Schutzkräfte aus dem Ausland – 
teils ohne richtige Ausbildung, arbeiten für ein paar Euro die Stunde. Viele kommen mit ihren Flügeln nicht einmal durch den himmlischen TÜV“, raunzte er, „meine Kollegen und ich, sollen immer mehr und mehr rödeln, bei einem immer geringer werdenden Gotteslohn. Die zunehmenden nächtliche Flugverbote in Großstädten tragen ihren Teil dazu bei, das nachts immer mehr Unglücke passieren, die wir nicht mehr verhindern können – das ist zum Federn ausreißen“, erläuterte Petruso Flügler die weiteren Schwierigkeiten seines Berufstandes.
Um sich und ihre Gesundheit zu retten, haben inzwischen viele Schutzengel aus allen Teilen Deutschlands die Flatter gemacht, und sind auf die Schwäbische-Alb geflogen (zum Teil auch nachts). Die ersten 42 Schutzengel sind bereits in Brezelingen angekommen und guten Mutes. „Hier ist es so idyllisch und ruhig, ich glaube an diesem Platz können wir uns wieder erholen, um erneut Gefallen an unserer Arbeit zu finden", jauchzte Erzengel Manfred A. glücklich. Seine Kollegen und Kolleginnen nickten zustimmend, während sie dabei frenetisch mit ihren Flügeln klatschten und flatterten. Dabei zogen sie sogar kurzzeitig die Aufmerksamkeit der hungrigen Dorfhunde auf sich. „Die Bezahlung im schwäbischen Paradies ist zwar nicht so gut wie in Berlin, aber Maultaschen, Spätzle und Schupfnudeln lassen diesen Umstand sehr schnell vergessen“, frohlockte Sybille K., die erst vor kurzem mit ihrer Ausbildung zum Schutzengel fertig geworden ist. 

Ob jedoch die sprichwörtliche Engelsgeduld der Gottesboten für die Brezelinger Bürgern ausreicht, wird sich noch weisen. Auf jeden Fall freuen sich die Dorfbewohner sehr darüber, dass ein neues Gasthaus im Dorf seine Pforten geöffnet hat – das Gasthaus zum Engel.

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