Wissenschaftlern gelingt die Digitalisierung von menschlichem Sperma

Die beiden Tübinger Wissenschaftler zeigen
uns in ihrem Labor auf vereinfachte Weise,
wie ihr Verfahren funktioniert.
Tübingen (brez) - 
"Die Evolution ist in der Gegenwart angekommen", strahlt Prof. Dr. Kehrwischki aus Tübingen. Zusammen mit seinem etwas kleineren Kollegen Dr. Michail Schäufel hat er ein Verfahren entwickelt, um menschliches Sperma zu digitalisieren und dieses somit theoretisch für die Ewigkeit haltbar zu machen. "Im Gegensatz zur herkömmlichen Speicherung von Spermien ist die digitalisierte Form deutlich kostengünstiger zu lagern - sie müssen nicht eingefroren werden - und können somit unbegrenzt auch zu Hause auf einem gewöhnlichen Speicherstick im Büro oder sogar auf einer Speicherkarte im Handy abgespeichert werden," erklärt Kehrwischki. Da die digitale Form eines Spermiums auch per E-Mail-Anhang verschickt werden kann, ist es sogar möglich, per Fernbeziehung gemeinsame Kinder zu zeugen. 

Und wie funktioniert das Ganze?

"Das Verfahren an sich ist im Detail recht kompliziert. Aber ich versuche es mal ganz einfach zu erklären", verspricht Dr. Schäufel. "Zuerst wird ein natürliches Spermium von einem Eiweiß-Scanner eingelesen und seine gesamten Erbinformationen bis ins kleinste Detail digitalisiert. Danach funktioniert alles in umgekehrter Reihenfolge. Die digitalisierte Form eines Spermiums wird von einem speziellen klinischen 3D-Eiweiß-Drucker eingelesen, welcher dann aus organischem Bio-Material wieder echte Spermien produziert, die dann wie bisher zur Befruchtung benutzt werden können", vereinfacht Michail Schäufel den ansonsten sehr komplizierten Prozess.
Ab wann uns die ersten digital befruchteten Menschen auf der Straße begegnen werden, wollen die beiden Wissenschaftler aus Tübingen uns aber noch nicht verraten. 



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