„Die Meisten, die hier übernachteten, waren LKW-Fahrer, die auf dem Parkplatz hinterm Ortsschild in ihren LKW's schliefen“, berichtete der Fremdenverkehrsbeauftragte Paul Kläusle. „Die wollten unsere Kurtaxe nie nutzen, die hatten ja ihr eigenes Fahrzeug mit dabei“, fügte er hinzu.
Wie kam die Gemeinde eigentlich auf die Idee mit der Kurtaxe? Ganz einfach, Paul Kläusle erzählte uns, dass er 2012 mit seiner Frau für ein paar Tage am Bodensee übernachtete. Dort mussten sie vor Ort täglich für eine Kurtaxe bezahlen. „Das hat meiner Frau und mir schon ganz schön gestunken, da zahlt man für eine Kurtaxe und braucht gar keine. Wir hatten doch unser eigenes Auto mit dabei. Und wenn ich mal was trinken möchte, dann fährt eben meine Frau, da brauche ich keine Taxe. Zur Not laufe ich eben",
Wie kam die Gemeinde eigentlich auf die Idee mit der Kurtaxe? Ganz einfach, Paul Kläusle erzählte uns, dass er 2012 mit seiner Frau für ein paar Tage am Bodensee übernachtete. Dort mussten sie vor Ort täglich für eine Kurtaxe bezahlen. „Das hat meiner Frau und mir schon ganz schön gestunken, da zahlt man für eine Kurtaxe und braucht gar keine. Wir hatten doch unser eigenes Auto mit dabei. Und wenn ich mal was trinken möchte, dann fährt eben meine Frau, da brauche ich keine Taxe. Zur Not laufe ich eben",
Die Brezelinger Kurtaxe hatte im
vergangenen Jahr keine Fahrgäste.
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beschrieb uns Kläusle sein Erlebnis. Irgendwie wollte er wieder an sein Geld kommen, welches er unsinnigerweise am Bodensee liegen lassen musste. Deshalb schlug er dem Gemeinderat die Idee mit der Kurtaxe vor. „Erwin Bäuerle stellte sich und sein dreirädriges Rollermobil sofort zur Verfügung. Ein 7 PS Gerät mit Pritsche und Strohballen darauf. Eine bessere Taxe kann man sich ja wohl nicht vorstellen“, brüstete Paul Kläusle sich stolz. Leider wollte kein Übernachtungsgast die Kurtaxe der Gemeinde nutzen. Wohin hätten sie mit ihr auch fahren wollen? Die Gemeinde Brezelingen hat ja leider keinen Flughafen, und der Bahnhof hat nicht einmal einen Stellplatz für Taxen.
Die mautigen, äh ... Verzeihung, die mutigen Brezelinger, werden aber bestimmt einen Weg finden, wie sie ihre Gemeindekasse aufbessern können. Die schwäbische Bauernschläue auf der Alb, ist ja bereits seit Urzeiten legendär.
Erwin Bäuerle war früher
erfolgreicher Unternehmer
und stolzer Besitzer einer
eigenen Hundetaxe.
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Das Projekt rechnete sich kaum, da es dafür leider keinen Zuschüsse aus Brüssel gab. Die wenigen Übernachtungen im Gasthaus zum Hirschen und im Engel, wurden sowieso unter der Hand abgerechnet, sodass die Fremdenverkehrszentrale von Brezelingen im Jahr 2013 insgesamt 53,46 Euro für ihre Kurtaxe durch Übernachtungen eingenommen hat. Damit konnte Erwin Bäuerle sein Ape Rollermobil gerade mal halbvoll tanken. Paul Kläusle erzählte uns aber einen noch wichtigeren Grund, weshalb die Kurtaxe in Brezelingen abgeschafft werden soll: „Dem Erwin wurde sein Rollermobil doch im Januar gestohlen - noch auf der Heimfahrt von seinem Nordseeurlaub. Wir haben jetzt keine Taxe mehr!“ Die Gemeinde Brezelingen sucht inzwischen verzweifelt nach einer Ersatzsteuer.
„Im Nachbarort tragen die Hunde bunte Marken am Hals, weil es dort so etwas wie eine Hundesteuer geben soll“, erzählte uns Paul Kläusle, und lachte sich dabei fast kaputt. „Wenn es so lustige Steuern wie die Hundesteuer gibt, dann führen wir ab 01. Mai 2014 eine Dorfmaut ein. Wir müssen immer etwas kreativer sein, wie die Dubbel aus dem Nachbarort. Wenn die für ihre Hunde Steuern bezahlen, dann bezahlen sie auch dafür, dass sie bei uns durch's Dorf fahren dürfen“, erläuterte der Brezelinger Fremdenverkehrsbeauftragte.
Vielleicht wird er mit seiner Idee ja Verkehrsbeauftragter des Dorfes. Man weiß ja nie. Träumen darf er zumindest davon. In der großen Politik kann ja auch jeder in allen Bereichen Minister werden. Schade eigentlich, dass es noch keinen General gab, der in die Familienpolitik gegangen ist. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Wir sehen ja, die Hundesteuer gibt es – außer in Brezelingen und vielleicht noch ein paar anderen Ortschaften – in ganz Deutschland. In unserem Land ist einfach jeder Blödsinn möglich. Das soll nochmal einer sagen, die Deutschen hätten keinen Humor!
Die Einnahmen aus einer
Dorf-Maut, würden der
Brezelinger Hauptstraße
sehr gut tun.
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Die mautigen, äh ... Verzeihung, die mutigen Brezelinger, werden aber bestimmt einen Weg finden, wie sie ihre Gemeindekasse aufbessern können. Die schwäbische Bauernschläue auf der Alb, ist ja bereits seit Urzeiten legendär.
*Die Übernachtungszahl von 312,75 ergibt sich aus der Tatsache, dass nicht alle LKW-Fahrer die ganze Nacht stehen geblieben sind. Manche sind auch mitten in der Nacht wieder abgereist.
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